Die Art und Weise, wie Gebäude in Deutschland beheizt werden, hat nicht nur erhebliche Auswirkungen auf die Wohnkosten der Haushalte, sondern auch auf die Klimaziele des Landes. Mit dem Fokus auf Energieeffizienz und erneuerbare Energien gewinnt das Thema Heizsysteme zunehmend an Bedeutung. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die aktuelle Beheizungsstruktur in Deutschland und geben wertvolle Einblicke für Immobilienbesitzer, Bauherren und energetische Sanierungsprojekte.

Die folgende Grafik stellt die Beheizungsstruktur des Wohnungsbestandes in Deutschland im Jahr 2024 dar. Sie zeigt die prozentuale Verteilung der verschiedenen Energieträger, die zur Beheizung von Wohn- und Nicht-Wohngebäuden genutzt werden. Der Wohnungsbestand beträgt 43,6 Millionen Wohnungen.

Laut den aktuellen Daten des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) wurden in Deutschland im Jahr 2024 insgesamt 43,6 Millionen Wohnungen mit verschiedenen Heizsystemen versorgt. Dabei zeigt sich eine deutliche Dominanz fossiler Brennstoffe, obwohl erneuerbare Energien und alternative Wärmequellen langsam an Bedeutung gewinnen.

Analyse der Heizsysteme und deren Anteile:

  1. Gas (56,1%) – Die Mehrheit der Wohnungen in Deutschland wird mit Gas beheizt. Dazu zählen auch Biomethan und Flüssiggas.
  2. Heizöl (17,3%) – Ein bedeutender Anteil der Gebäude nutzt immer noch Heizöl als Energieträger.
  3. Fernwärme (15,5%) – Ein erheblicher Teil der Gebäude ist an ein Fernwärmenetz angeschlossen.
  4. Elektro-Wärmepumpen (4,4%) – Diese Technologie gewinnt an Bedeutung, bleibt aber noch vergleichsweise wenig verbreitet.
  5. Holz (4,1%) – Holzheizungen, beispielsweise Pelletheizungen oder Scheitholzöfen, haben einen kleinen Anteil am Gesamtbestand.
  6. Strom (2,5%) – Direkte Stromheizungen, etwa Nachtspeicherheizungen, machen nur einen kleinen Teil aus.
  7. Sonstige (0,2%) – Dazu zählt insbesondere Kohle als Heizquelle, die nur noch eine marginale Rolle spielt.

Interpretation und Einordnung der Heizsysteme und deren Energieträger:

Zwischenfazit zur Energienutzung:

Die Grafik zeigt, dass Deutschland im Jahr 2024 noch stark von fossilen Energieträgern abhängig ist, insbesondere von Gas und Heizöl. Die Energiewende im Gebäudesektor schreitet zwar voran, aber der Anteil erneuerbarer Energien ist noch relativ gering. Wärmepumpen und Fernwärme gewinnen zunehmend an Bedeutung, während Heizöl und Kohle vermutlich weiter zurückgehen werden.

🔥 Gasheizungen: Immer noch die Nummer 1

Gas bleibt mit 56,1 % der dominierende Energieträger in deutschen Haushalten. Die hohe Verbreitung resultiert aus jahrzehntelangen staatlichen Förderungen und der dichten Gasnetz-Infrastruktur. Ein nicht zu vernachlässigender Anteil entfällt dabei auf Biomethan und Flüssiggas, was den CO₂-Fußabdruck in manchen Fällen reduziert.

🛢 Ölheizungen: Ein System mit abnehmender Bedeutung

Mit einem Anteil von 17,3 % sind Ölheizungen weiterhin weit verbreitet, besonders in ländlichen Regionen ohne Gasanschluss. Aufgrund steigender CO₂-Abgaben und gesetzlicher Vorgaben werden diese Systeme jedoch zunehmend ersetzt oder mit Hybridlösungen kombiniert.

🌡 Fernwärme: Eine klimafreundliche Alternative mit Potenzial

Fernwärme deckt mittlerweile 15,5 % des Wohnungsbestandes ab. Städte mit gut ausgebauter Infrastruktur profitieren von dieser klimafreundlicheren Heizform, insbesondere wenn die Wärme aus erneuerbaren Quellen oder Abwärme aus Industrieanlagen stammt.

⚡ Elektro-Wärmepumpen: Zukunftstechnologie mit Wachstumspotenzial

Trotz des steigenden Interesses an Wärmepumpen machen sie 2024 nur 4,4 % des Bestandes aus. Sie gelten jedoch als Schlüsseltechnologie der Wärmewende und werden durch staatliche Förderprogramme stark unterstützt. Besonders Neubauten setzen verstärkt auf diese energieeffiziente Lösung.

🌲 Holzheizungen: Ein traditioneller, aber begrenzter Beitrag zur Wärmewende

Rund 4,1 % der Haushalte nutzen Holz als Heizquelle – darunter Scheitholz, Holzpellets und Hackschnitzel. Diese Form der Beheizung ist in ländlichen Gebieten beliebt, stößt aber durch Feinstaubemissionen an Grenzen.

🔌 Elektroheizungen: Effizient oder Kostenfalle?

Reine Elektroheizungen (z. B. Nachtspeicherheizungen) machen 2,5 % aus. Sie sind in der Regel ineffizient und teuer, weshalb sie langfristig durch moderne Alternativen ersetzt werden.

🏭 Sonstige Energieträger: Kohle fast verschwunden

Nur noch 0,2 % der Wohnungen nutzen Kohle oder sonstige Heizsysteme. Dies zeigt, dass Kohleheizungen nahezu vollständig aus dem deutschen Wohnungsmarkt verschwunden sind.


Gesetzliche Rahmenbedingungen und die Zukunft der Heizsysteme

Der Heizungsmarkt in Deutschland steht unter starkem Einfluss gesetzlicher Vorgaben, insbesondere des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und des Förderprogramms der Bundesregierung zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung. Wichtige Entwicklungen:

✅ Verbot neuer Ölheizungen ab 2026 (Ausnahmen für Hybridsysteme)
✅ Stärkere Förderung für Wärmepumpen und erneuerbare Energien
✅ CO₂-Abgabe auf fossile Brennstoffe steigt jährlich, wodurch Gas und Öl teurer werden
✅ Anreize für Fernwärmeausbau und Hybridlösungen (Kombination aus Wärmepumpe, Solarthermie oder Gasheizung)

Diese Maßnahmen sollen den Anteil erneuerbarer Energien im Wärmesektor deutlich steigern, was langfristig zu einer Reduzierung fossiler Heizsysteme führen wird.


Welche Heizlösung ist die beste für Ihr Gebäude?

💡 Bestandssanierung:

🏗 Neubauten:

🔍 Energieberatung nutzen:
Da jede Immobilie unterschiedlich ist, empfiehlt sich eine professionelle Energieberatung, um eine maßgeschneiderte Lösung zu finden und Fördermittel optimal zu nutzen.


Fazit: Die Wärmewende nimmt Fahrt auf, aber fossile Brennstoffe dominieren noch

Trotz politischer Vorgaben und finanzieller Anreize sind fossile Energieträger (Gas und Öl) nach wie vor für über 70 % der Heizungen verantwortlich. Der Anteil von Wärmepumpen, Holzheizungen und Fernwärme steigt jedoch stetig, sodass in den nächsten Jahren ein klarer Trend zur Dekarbonisierung erwartet wird.

📌 Jetzt handeln!
Immobilienbesitzer sollten sich frühzeitig mit den Entwicklungen auseinandersetzen, Fördermittel nutzen und auf nachhaltige Heizsysteme umsteigen, um langfristig Energiekosten zu sparen und den CO₂-Ausstoß zu reduzieren.

🔎 Brauchen Sie eine individuelle Beratung?
Als zertifizierter Energieberater stehe ich Ihnen mit fachkundiger Beratung und maßgeschneiderten Lösungen zur Seite. Kontaktieren Sie mich für eine unverbindliche Erstberatung!

Quellenangabe: BDEW – Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. 
https://www.bdew.de/service/daten-und-grafiken/beheizung-des-wohnungsbestandes-in-deutschland/

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert